Storytelling

von carlacollumna

… ist ja jetzt in aller Munde. Vor allem mit der Vorsilbe „digital“. Was das genau ist und wie man es nutzt, wollte ich mal in einem MOOC lernen, aber dann habe ich den Anfangstermin verpasst und bin irgendwie nicht mehr reingekommen.

Trotzdem ist es ja irgendwie wichtig, dass Kinder lernen zusammenhängende Geschichten zu erzählen und dabei von mir aus auch gern andere verbindende Wörter außer „dann“ benutzen. Das kann ja auch ganz altmodisch im Heft mit Papier und Bleistift. Bei mir früher in der Schule haben wir dann „Reizwortgeschichten“ geschrieben. Ich habe mich nach ein wenig mehr und vor allem visueller Hilfestellung umgesehen.

Zuerst hat mir ein Kollege „Story Cubes“ empfohlen. Das sind ganz gewöhnliche Würfel mit Bildern drauf, die dann, je nach dem was man würfelt, eben einen Impuls zu Erfinden einer Geschichten anregen sollen. Um ehrlich zu sein, ich habe sie nie selbst mit einer Klasse ausprobiert. Zum damaligen Zeitpunkt fand ich den Preis ein wenig teuer für nur 9 so banale Würfel. Außerdem problematisch fand ich die Größe der Würfel. Sie sind nämlich nicht größer als jeder herkömmliche Zahlenwürfel. Das ist für größere Gruppen und kleinere Kinder nicht so geeignet. Ich wartete also darauf, dass irgendwann auch meine Stunde schlagen würde und ich die perfekten Geschichtenwürfel fände…

2016-11-03-18-34-17Ein Jahr verging und ich hatte die Würfel schon begraben und vergessen. Bis ich im Urlaub auf dieses Spiel gestoßen bin und so begeistert war, dass ich es nach kurzem Zögern doch gleich mitgenommen habe. „How to tell a story“ enthält 20 Würfel und ein Buch mit sehr vielen Ideen zur Anwendung, Spielen, Geschichtenanfänge, Charakterbildung etc. Das Buch ist auf Englisch und ich bin nicht sicher, ob das Produkt überhaupt auf Deutsch erschienen ist. Die Würfel sind einges größer als normale Zahlenwürfel, und aus einem undefinierbaren Material mit Folie und Bildern beklebt. Nicht alle Würfelseiten sind 100% akkurat beklebt, das sieht man schon, aber stabil sind die Würfel, auch wenn sie nicht aus Holz sind. Jedenfalls konnte meine Gruppe 8-9-Jähriger sie noch nicht zerstören. Wirklich zufrieden bin ich vor allem, weil ich etwas gefunden habe, das meinen Anforderungen gerecht wurde. Die Würfel sind eben groß genug, die Bilder sind bunt, klar erkennbar und teilweise sehr phantasievoll bis fantastisch. Genau richtig für die kindliche Fantasie.

Ich habe mir drei Übungen bzw. Spiele aus dem beiliegenden Buch ausgesucht und daraus eine Einheit mit Stationen lernen gemacht. Ich denke, ich werde die Geschichtenwürfel auch diesen Winter hervorholen, denn die dunkle Jahreszeit ist genau die richtige um im Kreis zu sitzen und sich gegenseitig Geschichten zu erzählen.