Von der IPad-Schule zur Microsoft Schule
Vor ein paar Jahren der totale Hype: die Steve-Jobs-Schulen in den Niederlanden. Es wurde viel in den Medien berichtet bis… ja, bis man nichts mehr hörte. Ich arbeite nicht an einer typischen Steve-Jobs-Schule und weiß auch gar nicht, was daran so aufregend und neu war oder so anders zu unserer Schule. An meiner Schule gab es iPads für jeden Schüler als ich anfing und an meinem ersten Arbeitstag bekam ich auch direkt eins ausgehändigt. Ich dachte so bei mir: „yeah Girl, jetzt hast du’s geschafft!“
Um das zu verstehen, muss man vielleicht meinen Beruf haben. Wo man in anderen Branchen vielleicht auf den Dienstwagen wartet oder darauf, dass man ein besonderes Modell Dienstwagen bekommt, ist man – so zumindest meine bescheidene Erfahrung – in meinem Business mit Computer für zu Hause angekommen. Dazu war das iPad ganz gut, aber seit wir Microsoft haben hat sich das Ganze noch mal um Welten geändert. Dazu aber später mehr.
Es hat also jeder Schüler so aber der 5. oder 6. Klasse ein IPad zur Verfügung. Apple bietet auch tatsächlich viele richtig tolle Apps zur Nutzung im Klassenzimmer, einige davon habt ihr hier auf dem Blog gesehen und auch verschiedene Möglichkeiten iPads in den Unterricht zu integrieren. Es ist für die Erstellung von Postern, Präsentationen und sogar Filmen ein himmelweiter Unterschied, ob ich dafür einen Computerraum reservieren muss oder ob ich einfach sagen kann: „holt euer iPad raus. Wir machen eine Präsentation.“ Am Ende muss diese dann auf die Lernumgebung der Schule hochgeladen werden oder wenn es nicht anders geht, per Mail verschickt werden. Natürlich hat man immer mal SchülerInnen, deren iPad keinen Akku mehr hat oder sonstwas, aber in welcher Klasse haben schon immer alle SchülerInnen immer alle Materialien dabei?
Die Vorteile der iPads:
- Handlich und sehr stabil, passen gut in die Schultasche ohne zu schwer zu sein
- Die Verfügbarkeit von kreativen Apps für das Sprachenlernen ist unbestreitbar am größten bei Apple
- Relativ lange Akkulaufzeit, mit der man gut einen Schultag übersteht
- Das Betriebsystem läuft ziemlich störungsfrei und ist wenig anfällig für Viren etc, Updates automatisch und weitere ohne Störung der Nutzung
Den letzten Punkt sage ich aus Anwenderperspektive und ohne weitere große IT-Kenntnisse, aber mit der Erfahrung von Microsoft im Hinterkopf.
Es ist nun schon einige Zeit her seit meine Schule von iPads auf Microsoft SurfacePros umgestiegen ist. Dem ging ein längerer Auswahlprozess voraus, in den ich wenig eingebunden war und dann wurden schrittweise die iPads ersetzt. Mittlerweile ist der Prozess abgeschlossen.
Die Grenzen der iPads waren irgendwann erreicht, vor allem in Bezug auf Kollaboration und Cloud-Dienste. Das iPad ist einfach mehr zur Unterhaltung geeignet denn zur Arbeit. Und so großartig manche der Anwendungen sind, gibt es mit dem Microsoft SurfacePro viele Vorteile, denn es funktioniert in vieler Hinsicht doch wie ein richtiger Laptop. Und so wurde das Surface auch direkt zur Tafel und kann jetzt in jedem Klassenzimmer an die Wand projektiert werden. Das zusammen mit OneNote bietet ganz andere Möglichkeiten – sicher für die Lehrer. Seit wir die neuen Geräte haben, mache ich auch eigentlich meine gesamte Unterrichtsvorbereitung darauf. Ich brauche keine sticks oder externe Festplatten oder Dropbox mehr. Ich bereite den Unterricht auf OneNote oder PowerPoint oder wo auch immer vor und verbinde das Surface dann mit dem Beamer im Klassenzimmer. Das war ein großer Schritt und eine unglaubliche Erleichterung. Auch für die Schüler gibt es Vorteile, aber leider auch einige Nachteile, die sich in vieler Hinsicht in der Umkehrung der Vorteile von oben finden.
- Die Akkulaufzeit ist viel zu kurz und kann keinen Schultag abdecken. Das ist natürlich auch ein Problem der Schule, die für Lademöglichkeiten in den Klassenräumen sorgen müsste.
- Das SurfacePro ist von eher fragiler Bauart. Das ist bei der täglichen Nutzung durch Kinder und Jugendliche ein nicht unwesentlicher Punkt.
- UPDATES legen oft stundenlang alles nieder. Es ist leider unfassbar störend, dass die Updates lange brauchen und es scheinbar ständig neue gibt und man scheinbar nichts mehr machen kann, wenn das Gerät nicht auf dm neuesten Update-Stand ist.
Jetzt zum Schluss aber auch noch die Vorteile auf einen Blick:
- Laptop und Tablet in einem, schreiben auch längere Texte möglich, reguläre Versionen von Textverarbeitung und anderen Programmen verfügbar, nicht nur die mobile App
- Mit Office365 alles integriert und mit OneDrive in der Cloud gespeichert
- Da es eben ein gleichwertiger Laptop ist, kann regulär zu Hause gearbeitet werden und dann in der Schule projiziert.
Wenn ich es recht besehe, liegen die Vorteile vor allem in der gemeinsamen Nutzung mit verschiedener Software, wie Office365, OneNote, OneDrive und unserer online Lernumgebung, die das alles unterstützt. An sich könnte es auch ein andere Laptop sein, denke ich.
Auf die einzulenken Aspekte von OneNote etc und deren Nutzung möchte ich in einem anderen Beitrag detailliert eingehen und auch die Microsoft Community für Bildung vorstellen. Letzteres war der letzte Schritt, den ich zum Ende dieses Schuljahres gegangen bin. Aber was bringt es? Das und vieles mehr: demnächst in diesem Theater.